Wenn ein erfolgreiches Unternehmen zur Sprache kommt, ein neues Start-up erwähnt wird, oder es um Business Coaching geht, wird die Frage nach dem Gründer gestellt. Meistens werden neue Unternehmen von Männern, sprich Gründern und weniger von Gründerinnen begonnen. Das liegt daran, dass sie eher bereit sind, Risken einzugehen, erfolgshungriger sind und einfach durchstarten.
Erfreulicherweise drängen auch immer mehr Frauen in die Gründerszene. Leider sind sie dabei noch immer noch stark unterrepräsentiert. Vielleicht gehörst Du ja zu einer der wenigen Female Entrepreneurs? Wenn ich mich in meinem Netzwerk umschaue, kenne ich tatsächlich mehr Unternehmer, als Unternehmerinnen. Und auch bei Weiterbildungen und Workshops im Bereich Unternehmertum war ich lange Zeit selbst eine, der wenigen Frauen vor Ort. Woran liegt das?
So gründen Frauen.
Zum einen liegt es daran, dass Frauen wesentlich risikoärmer starten. Sie haben eine gute Idee, um ein Start Up auf die Beine zu stellen und das Verständnis für ein Unternehmen. Aber häufig scheitert es an Kleinigkeiten, die bei einem Mann eher nicht zutreffen würden. So machen sich die meisten Gründerinnen aufgrund der vermeintlichen Unsicherheit zunächst als Kleinunternehmerin selbstständig. Das wäre an sich kein Problem, doch die Organisation von Hauptjob und Nebentätigkeit geht häufig zu Lasten der Selbstständigkeit. So wird das Business nicht mehr vorangetrieben oder mit bleibt mit kleinen Aufträgen eben immer klein. Das führt zu Frust und irgendwann kommt die Geschäftsidee doch zum Erliegen.
Die Gründung erfolgt meist nebenberuflich oder in Elternzeit.
Dabei sind die meisten Gründerinnen, selbst wenn sie nur eine Nebentätigkeit selbstständig ausüben, hochgebildet und maximal qualifiziert. Doch auch hier reicht es oft nicht, um die selbstständige Tätigkeit zum Hauptverdienst hochzuschrauben. Viele Gründerinnen entwickeln Ideen für ihre eigenen Unternehmen in der Elternzeit. Hier bleibt genug Platz und Raum für Ideen und zur Umsetzung der Träume.
Wie bist Du in Deine Selbstständigkeit oder in Dein Unternehmen gestartet? Aus einer ähnlichen Situation heraus?
Den Sprung ins kalte Wasser jedoch wagen die wenigsten. Sie sind dann an einem Punkt, wo sie sich allein gelassen fühlen und mit der Organisation der Kinderbetreuung, des Hauptjobs und der Selbstständigkeit überfordert fühlen. Und auch an dieser Stelle bleibt die Nebentätigkeit dann bei kleinen Aufträgen oder gar ganz liegen. Der Beginn eines Unternehmens kann hart sein – Auftragsakquise, Neukundenberatungen oder Einholen von notwendigem Kapital. Du kennst diese Belastung nur zu gut?
Ein häufiges Problem: Gründen und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Das Wissen darüber, dass eine Gründung Dir viel abverlangen kann, kann dazu führen, dass Du es einfach ganz bleiben lässt. Besonders, wenn Du als Mutter gründest, kannst Du befürchten oder es sogar erleben, kaum Zeit mehr für Deine Familie zu haben. Daher wagen wir Frauen den Schritt meist seltener als Männer, für die ein gefüllter Tag weit weniger problematisch erscheint als für uns Frauen.
Auch die Kinderbetreuung spielt für Frauen oft eine große Rolle. In der Elternzeit, egal wie lange, sind Frauen mit der Betreuung des Nachwuchses auch heute oft noch auf sich allein gestellt. Schließzeiten, Krankheit und Abwesenheiten im eigenen Unternehmen bedeuten häufig Geldverlust oder kein Einkommen. Ohne ein stabiles finanzielles Netz ist das kaum tragbar. Ein Kind lässt sich vielleicht noch woanders unterbringen, die Betreuung mehrerer Kinder ist jedoch kaum abbildbar.
Hürden schrecken viele Gründerinnen ab.
Häufig schrecken Frauen unter anderem, anders als Männer auch vor der Bürokratie zurück. Wenn ein Schreiben nach dem anderen im Postfach landet, wenn das Finanzamt die erste Meldung erhalten möchte, sind Frauen zurückhaltender und suchen sich weniger Hilfe als Männer. Ein Kleingewerbe, welches unter einer Einkommengrenze bleibt, lässt sich unbürokratischer steuern als eine Kapitalgesellschaft.
Auch der Zugang zu finanziellen Mitteln stellt für Gründerinnen meist eine unüberwindbare Hürde dar. Oftmals stehen hier traditionelle Geschlechterverteilungen im Vordergrund. Trotz souveränen Auftretens sind Frauen weniger erfolgreich, wenn sie um Kapital und Investitionen bitten, als Männer. Eine Erfahrung, die auch ja vielleicht auch Du teilst?
Da die Investorenbranche und der Bankensektor immer noch häufig mit Männern besetzt ist, scheint es für Gründerinnen schwieriger zu sein, das benötigte Kapital zu erhalten. Das kann dazu führen, dass sie entweder selbst finanzieren, was eine erhöhte Ausgangsbasis erfordert oder aufgeben. Viele Frauen, die gründen wollen, wissen zudem nicht, dass es staatliche Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten gibt. Existenzangst und Mutlosigkeit treffen hier auf wenig Erfolgsberichte.
Die Angst vor Altersarmut oder die fehlenden Netzwerke in der Kinderbetreuung lässt viele Gründerinnen vor einem Risiko zurückschrecken. Nicht selten sind jedoch auch Frauen in einem gewissen Alter mit einem Stempel belegt, der das Mutterthema nicht ruhen lässt. Anders als bei einem Mann, der in fast jedem Alter als „ein Macher“ Anerkennung erhält, bekommt eine Mutter oftmals nicht mehr als diesen Titel: Mutter.
Working-Mom: Die Superpower von Müttern.
Dabei sind Mütter meist neben der sehr guten Bildung ein Organisationstalent und gewohnt, Termine gut abzustimmen, sich selbst zu organisieren und ihre Arbeit professionell zu absolvieren. Ein straffer Zeitplan erfordert ein Management, welches alle Aufgaben konsequent abbildet und ausfüllt. Genau das ist eine Stärke einer Mutter oder einer sogenannten Working-Mom. Doch diese Stärken wurden jahrelang für selbstverständlich genommen. Vielen Unternehmen sind Frauen zwischen 30 und 42 ein Dorn im Auge. Zu schnell wird ein Ausfall aufgrund einer Schwangerschaft oder bereits vorhandenen Kindern assoziiert. Dabei sind gerade Mütter häufig die unterschätzte Kraft, die Unternehmen den notwendigen Auftrieb verleihen könnte. Da Männer jedoch weniger Teilzeit arbeiten und meist keine Ausfälle aufgrund Kinderkrankheiten verzeichnen, ist das allgemeine Bild von Frauen in Unternehmen nicht das Beste.
Besonders drastisch ist die Situation während der Corona Pandemie geworden. Als Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen geschlossen wurden, lastete mit einem Mal der Hauptteil der Betreuungsarbeit auf den Schultern der Frauen. Vielleicht warst auch Du davon betroffen?
Hier wurde nochmal besonders das bröckelnde staatliche Netzwerk bekannt. Frauen die zwischen Homeoffice und Homeschooling am Küchentisch Mittagessen servierten- vielen verging damit die Lust aufs Gründen. Denn dies wäre ein Vorgeschmack auf einige harte Jahre. Bequemer lässt es sich dann in einem sicheren Netzwerk im Hauptjob mit Urlaubsanspruch und Kinderfehlzeiten abdecken. Und auch damit ist wieder eine Hürde entstanden, die Gründerinnen von einem erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit abhält. Gründungen im ländlichen Gebiet Westdeutschlands sind kaum noch attraktiv, da hier das Betreuungsnetzwerk nach der Pandemie stark ausgedünnt ist.
Auch das Genderpay Gap ist bereits ein fester Bestandteil der Diskussionen um eine faire Bezahlung. Aber die Ungewissheit, ob genug Aufträge zustande kommen und damit genug Geld in die Kasse gespült wird, schwebt wie ein Damoklesschwert über der Gründerin. Aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel aus Kapitalinvestitionen lässt sich hier nur schwer ein ruhiger Schlaf generieren.
Mut zur Gründung: Auch, wenn es für Frauen schwieriger erscheint.
All dies soll Dich jedoch in Deinem Vorhaben als Gründerin nicht abschrecken. Langsam verändert sich die Situation zum Positiveren. So ziehen bereits einige Unternehmen nach und erkennen die Superpower einer Working Mom. So werden Vollzeitstellen auch im Bereich von Führungspositionen in Form von Jobsharing unter zwei qualifizierten Müttern aufgeteilt. Eine Plattform die relevante Informationen Rund um dies Thema liefert ist: Mompreneurs.
Zudem könntest Du Dich auch einfach mit einer weiteren Gründerin zusammen tun. Zahlreiche Hürden, Kosten und auch der Punkt Kinderbetreuung könnten so leichter bewältigt und aufgeteilt werden. Machbar ist mit guten Ideen einiges. Immer häufiger gibt es Aktionen von Gründerinnen für Gründerinnen. Einige Unternehmen bieten ihre Unterstützung explizit für Frauen an und auch staatliche Förderungsmöglichkeiten sind neu im Portfolio, die Du nutzen kannst.
Zudem kannst Du mit finanziellen Zuschüssen zur Existenzgründung rechnen und häufig helfen erfolgreiche Gründerinnen neu auf den Markt drängenden Startups. Auch hier bietet sich ebenfalls ein Gründungscoaching an, um sich vorab ein genaues Bild Deiner eigenen Möglichkeiten machen zu können und diese dann erfolgreich umzusetzen.
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