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Als Führungskraft bist Du ständig mit Emotionen konfrontiert. Dabei wird Deine Fähigkeit zur Selbstregulierung auf die Probe gestellt, wenn es darum geht, Ausgleich zu schaffen, Eskalationen zu vermeiden und stets souverän zu bleiben, um die Sachlichkeit zu wahren.
Du übernimmst dabei eine Vielzahl von Rollen – als Vorbild, Coach, Mediator und Moderator – und musst stets Sicherheit vermitteln, selbst wenn Du selbst unsicher bist. Allerdings solltest Du Dir auch bewusst sein, dass Emotionen in der Zusammenarbeit durchaus hilfreich und wichtig sein können.
Es ist Deine innere Haltung, die letztlich darüber entscheidet, wie erfolgreich Deine Arbeitsbeziehungen sind.
Emotionsmanagement: Verstehen, wie Emotionen funktionieren
Die meisten Menschen kennen den Moment, wenn Emotionen die Kontrolle übernehmen und unser Handeln beeinflussen. Aber was ist eine Emotion eigentlich? Um wirkungsvolles Emotionsmanagement zu betreiben, müssen wir zuerst verstehen, wie Gefühle funktionieren.
Emotionen sind eine natürliche Reaktion auf Ereignisse und Erfahrungen. Wenn wir uns in einer bestimmten Situation befinden, werden bestimmte Gefühle ausgelöst. Unsere Wahrnehmung und unser Handeln werden durch genau diese Emotionen beeinflusst.
Es ist demnach wichtig zu verstehen, dass es in Ordnung ist, dass Du Emotionen hast und ihnen Ausdruck verleihst. Du kannst lernen, mit Deinen Gefühlen umzugehen und sie effektiv zu nutzen. Zum Beispiel können negative Emotionen signalisieren, dass etwas nicht stimmt und Dir die richtige Richtung weisen. Positive Emotionen können Dir helfen Probleme leichter anzupacken oder Dich motivieren weiterzumachen.
Durch ein besseres Verständnis in Bezug auf Deine Emotionen kannst Du lernen, sie besser zu kanalisieren und so Dein Denken, Fühlen und Handeln besser zu steuern. Du musst den den Mut haben Deine Gefühle anzuerkennen und sie als einen bereichernden Teil Deiner Persönlichkeit sehen – das ist der Schlüssel für effektives Emotionsmanagement!
Der Einfluss von Körpersprache auf unsere Emotionen
Unsere Körpersprache hat einen enormen Einfluss auf unsere Gefühle. Wir können uns alle an Situationen erinnern, in denen wir eine starke emotionale Reaktion auf die Körpersprache einer anderen Person hatten, ob es sich um ein Lächeln oder eine Umarmung handelt. Doch hast Du Dich jemals gefragt, warum wir so stark darauf reagieren?
Es ist wichtig zu bedenken, dass unser Gehirn ein sehr soziales Organ ist und ständig versucht, soziale Signale zu interpretieren. Unsere Körpersprache ist für das Gehirn leicht zu verstehen und beeinflusst unseren emotionalen Zustand. Beispielsweise kann eine starke Umarmung uns mit Liebe und Geborgenheit füllen, während ein Stirnrunzeln uns dazu bringt, uns ängstlich oder besorgt zu fühlen. Dies liegt daran, dass unser Gehirn bestimmte Bewegungsmuster und Positionen als positive oder negative Botschaften interpretiert und entsprechende Emotionen erzeugt.
Unsere Körpersprache kann also einen großen Einfluss auf unsere Gefühle haben – sowohl bei uns selbst als auch bei anderen Menschen. Wenn wir lernen möchten, unser Emotionsmanagement zu verbessern und verstehen zu wollen, wie wir Gefühle besser steuern oder andere besser verstehen können, sollten wir daher den Einfluss der Körpersprache berücksichtigen.
Selbstregulierung im Führungsalltag
Der Umgang mit Emotionen ist eine der wichtigsten Komponenten in jeder professionellen Führungsarbeit. Ein positives Arbeitsumfeld hängt sehr stark von der Fähigkeit des Managements ab, sich selbst zu regulieren und destruktive Wechselwirkungsprozesse zu erkennen und zu verhindern.
Eine der ersten Schritte auf dem Weg zur Selbstregulierung im Führungsalltag ist die Analyse Deiner eigenen Emotionen und Reaktionen. Du musst Dir bewusst machen, dass Deine Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen direkt miteinander verbunden sind und eine starke Wirkung auf Dein Umfeld haben. Wenn Du Dich in einer schwierigen Situationen befindest, ist es wichtig, dass Du Dir bewusst Zeit nimmst, um Deine Gedankengänge zu überprüfen und ruhig zu bleiben.
Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, den Automatismus der Reiz-Reaktions-Kette zu durchbrechen. Wenn Du Dich als Führungskräfte in schwierige Situationen begibst, solltest Du Dich bemühen, alles in einer strukturierteren Weise anzugehen. Zuerst muss Du emotional klar denken können. Dies bedeutet, dass Du Dich selbst regulieren und deeskalieren musst, um das tatsächliche Problem zu erkennen und entsprechende Lösungsansätze zu entwickeln.
Auch Deine innere Haltung spielt eine Rolle in Bezug auf die Selbstregulierung im Führungsalltag. Es gilt, von negativen Gedankengängen Abstand zu nehmen und stattdessen eine positive Denkweise anzunehmen. Dazu gehört auch, Kritik als Chance anzusehen. Statt als etwas Negatives oder Bedrohliches, nimm Kritik an und wachse daran.
Letztlich solltest Du versuchen die positiven Eigenschaften hervorzuheben und Dein Potenzial optimal nutzen. So kannst Du Deine Führungshaltung stabilisieren und effektive Lösungswege finden. Sowohl für Dich selbst, als auch für Dein Team.
Wenn Du wissen willst, welche weiteren Techniken Dir helfen können, Dein Emotionsmanagement zu verbessern lies dazu jetzt meinen Beitrag: Erfolgreich führen mit Emotionsmanagement
Dein 5 Punkte Plan für ein besseres Emotionsmanagement
1. Missverständnisse vermeiden
Als Führungskraft kann es schnell passieren, dass man bei Aussagen wie „Das geht nicht, weil…“ in eine Art sachliche Argumentationsmaschine verfällt. Doch was, wenn die Argumente gar nicht das eigentliche Problem lösen?
Bevor Du Dich in endlosen Diskussionen verlierst, solltest Du zunächst klären, ob es sich um eine fachliche oder persönliche Ablehnung handelt. Denn nur dann kannst Du gezielt auf das eigentliche Problem eingehen und Missverständnisse vermeiden.
Viele Führungskräfte gehen davon aus, dass ihre „High-Performer“ keinerlei Sorgen haben, da sie im Unternehmen sehr geschätzt werden und sich ihnen gute Karrieremöglichkeiten bieten. Doch in der Praxis zeigt sich oft, dass gerade diese Mitarbeiter sich mehr Gedanken um ihre Zukunft machen, als man denkt.
2. Das eigene Führungscredo kennen
Es ist von großer Bedeutung, dass jeder Führungskraft bewusst ist, welche Rolle das eigene Führungscredo einnimmt. Besonders in stressigen und herausfordernden Situationen ist es von unschätzbarem Wert, einen Werte-Kompass zu haben, an dem man sich orientieren kann.
Studien zeigen, dass erfolgreiche Führungskräfte oft einen solchen Kompass entwickelt haben, der ihnen in unterschiedlichsten Führungssituationen als verlässlicher Leitfaden dient.
„Verantwortung“, „Autonomie“, „Respekt“, „Exzellenz“: Das sind Beispiele für mögliche Wertebegriffe. Werte sind recht grundsätzliche, stabile Vorstellungen vom Guten, vom Wünschenswerten – und vom nicht-so-Guten, nicht-so-Wünschenswerten.
Es wird immer wichtiger sein, dass Du Dich als Führungskraft regelmäßig reflektierst und Dir folgende Fragen zu stellen: Was sind meine Werte, Prinzipien oder Leitlinien? Wie lebe ich diese in meiner aktuellen Lebens- und Arbeitssituation? Wie unterscheide ich mich in meinem Denken und Handeln von anderen? Und wie kann ich mögliche Konflikte zwischen unseren Sichtweisen und Handlungen konstruktiv lösen?
3. Nicht von sich auf andere schließen
Als Führungskraft ist es wichtig, Dich ständig daran zu erinnern, dass jeder Mensch seine eigene Realität erschafft. Die Wahrnehmung der Situation kann von Person zu Person stark variieren. Daher solltest Du nicht den Fehler machen, von Dir auf andere zu schließen.
Es ist unmöglich, die Zukunft vorauszusagen und genauso unmöglich ist es, die Gedanken und Gefühle anderer Menschen zu kennen. Wenn Du auf emotional belastende Verhaltensweisen oder abweichende Meinungen stößt, solltest Du Dich davor hüten, mit abwertenden oder verletzenden Aussagen zu reagieren. Um eine positive Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten, ist ein respektvoller Umgang stets angebracht.
4. Die Gefühle des Gegenübers ernst nehmen
Eine emotionale Reaktion von Mitarbeitenden kann ein Zeichen dafür sein, dass sie sich in einer schwierigen Situation machtlos fühlen oder sich ärgern. Daher ist es wichtig, ihre Gefühle ernst zu nehmen und nicht einfach mit „Killerphrasen“ abzufertigen, denn dadurch wird der innere Widerstand nur verstärkt und Mitarbeiter können sich zurückziehen.
Es ist auch wenig hilfreich, auf eine emotionale Reaktion der Mitarbeitenden zu versuchen auf rein sachlicher Ebene zu reagieren. Vielmehr solltest Du den Mitarbeitenden signalisieren, dass Du ihre Emotionen bemerkt hast und wertschätzt. Mit Aussagen wie „Ich sehe, dass Dich das Thema sehr beschäftigt“ oder „Es ist toll zu sehen, wie sehr Du Dich für das Projekt engagierst“ kannst Du Verständnis und Identifikation fördern und somit das Engagement der Mitarbeiter stärken.
5. Die Ursachen erkennen
In der Regel neigen Führungskräfte dazu, frühzeitig die Gründe für das Verhalten ihrer Mitarbeitenden zu interpretieren. Doch häufig steht bei den Angestellten der Selbstschutz im Vordergrund.
Für ein erfolgreiches Emotionsmanagement gilt es vieles zu beachten, zum Beispiel:
Je nach kulturellem und Erfahrungshintergrund kommunizieren Mitarbeiter nicht immer direkt die wahren Schwierigkeiten, für die Umsetzung der gewünschten Verhaltensweisen oder sie sträuben sich gegen Veränderungen.
Deshalb solltest Du stets nach weiteren Gründen fragen und signalisieren, dass Du die Perspektive Deiner Mitarbeitenden nachvollziehen kannst. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Du mit dem aktuellen Verhalten zufrieden sein musst. Wenn Du jedoch nicht die eigentlichen Beweggründe kennst oder diese verurteilst, hast Du kaum eine Chance, schnellstmöglich die gewünschten Verhaltensweisen zu erreichen.
Warum die Kraft der Empathie Führungskräfte stärken kann
Als Führungskraft ist es von größter Bedeutung, die Bedürfnisse und Emotionen der Mitarbeitenden zu verstehen. Empathie ist eine Schlüsselkompetenz, die Dir dabei helfen kann, ein besseres Verständnis für die Mitarbeitenden zu entwickeln und Engagement und Leistung zu steigern.
Durch Empathie kannst Du Dich besser in die Lage der Mitarbeitenden versetzen und ihre Perspektive verstehen. So kannst Du gezielt auf ihre Bedürfnisse eingehen und Lösungen finden, die für alle Beteiligten von Vorteil sind.
Darüber hinaus kann Empathie dazu beitragen, ein positives Arbeitsklima zu schaffen, das von Vertrauen und Respekt geprägt ist. Eine empathische Führungskraft wird von ihren Mitarbeitern als verständnisvoll und menschlich wahrgenommen, was wiederum das Vertrauen stärkt und zu einer höheren Mitarbeiterbindung führt. Insgesamt kann die Kraft der Empathie dazu beitragen, dass Du als Führungskraft erfolgreicher bist und Deine Ziele schneller erreichst.
Fazit: Wie emotionales Verständnis Dich als Führungskraft stärkt
Insgesamt zeigt sich, dass Empathie ein wichtiger Faktor des Emotionsmanagement ist und ausschlaggebend für eine erfolgreiche Führung ist.
Mit der Fähigkeit, Dich in die Perspektive anderer hineinzuversetzen, kannst Du als Führungskraft Konflikte besser lösen und Mitarbeitende mehr motivieren. Um die eigene emotionale Intelligenz zu verbessern, gibt es verschiedene Ansätze wie zum Beispiel Selbstreflexion oder Achtsamkeitstraining.
Auch Coaching-Methoden können dabei helfen, das eigene Verhalten zu reflektieren und gezielt an Verbesserungen zu arbeiten.
Eine offene Kommunikation mit den Mitarbeitenden, sowie eine positive Feedback-Kultur sind ebenfalls wichtige Aspekte für Dich als empathische Führungskraft. Es ist wichtig zu betonen, dass Empathie kein angeborenes Talent ist, sondern erlernt werden kann. Jeder kann seine empathischen Fähigkeiten verbessern und somit eine bessere Führungskraft werden. Durch Empathie kannst Du also nicht nur das Arbeitsklima verbessert, sondern auch die Mitarbeitendenzufriedenheit steigern und zu besseren Ergebnissen führen. Es lohnt sich also in jedem Fall, Zeit und Energie in die Entwicklung der eigenen emotionalen Intelligenz zu investieren.
Passend dazu mein Buchtipp zum Thema Emotionsmanagement für Führungskräfte: Emotionale Intelligenz: Führung neu denken – Als Führungskraft mit emotionaler Selbstkontrolle neue Impulse schaffen und durch Motivation und Engagement der Mitarbeiter alle Ziele erreichen.