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Transformativer vs. transaktionaler Führungsstil. Jedes Jahr kommen neue Erkenntnisse, Methoden und Informationen rund um das Thema Führung auf den Markt. Veränderungen in Unternehmen gehen nicht selten auch mit Verhaltensänderungen einher oder erfordern diese zumindest. Wie unterscheiden sich die Führungsstile – und welcher passt am ehesten zu Dir?
Der transformative und transaktionale Führungsstil unterscheiden sich grundlegend voneinander. Transaktionale Führung basiert auf klaren Regeln und Belohnungen für erbrachte Leistung, während transformative Führung durch Visionen und Begeisterung Mitarbeitende zu höheren Zielen motiviert.
In diesem Artikel beleuchte ich die Unterschiede und Auswirkungen der beiden Stile auf der Ebene des Team und der Organisation einmal genauer.
Transformativ vs. Transaktional: Die entscheidenden Unterschiede
Im Vergleich zwischen transformativem und transaktionalem Führungsstil gibt es einige signifikante Unterschiede. Der Hauptunterschied der beiden Führungsstile besteht darin, wie Du Deine Mitarbeiter motivierst.
Als transaktionale Führungskraft setzt Du auf Belohnungen und Bestrafungen um Deine Mitarbeitenden zu motivieren, während Du als transformative Führungskraft versuchst, Deine Mitarbeitenden durch Inspiration und Empowerment zu motivieren. Du schaffst eine Vision für Deine Organisation und motivierst ihre Mitarbeitenden, diese Vision gemeinsam zu erreichen. Du ermutigst Deine Mitarbeiter Risiken einzugehen und neue Ideen auszuprobieren. Transaktionale Führungskräfte hingegen setzen auf klare Erwartungen und Zielvorgaben.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Art und Weise, wie Du Entscheidungen triffst. Während transformative Führungskräfte Entscheidungen gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden treffen und deren Meinungen berücksichtigen, treffen Transaktionale Führungskräfte Entscheidungen zu meist alleine oder in einem engen Kreis von Vertrauten.
Beide Führungsstile haben ihre Berechtigung, ihre Stärken und ihre Nachteile. Ein kombinierter Ansatz aus beiden Stilen kann dazu beitragen, ein effektives und erfolgreiches Arbeitsumfeld zu schaffen.
Letztendlich geht es darum, dass Du ein Umfeld des Vertrauens, der Offenheit und der Zusammenarbeit schaffst. Eine Kultur, in der Deine Mitarbeitenden motiviert sind ihr Bestes zu geben und zum Erfolg des Unternehmens beizutragen.
Der transaktionale Stil: Die rationale Herangehensweise
Die methodische Vorgehensweise des transaktionalen Stils ist geprägt von einem starken Fokus auf Ergebnisse.
Wenn Du diesen Führungsstil bevorzugst, geht es vorrangig darum, dass Dein Team möglichst effektiv und effizient arbeitet, um ein optimales Ergebnis innerhalb kürzester Zeit zu erzielen. Um diesen Ansatz erfolgreich umzusetzen, ist eine rationale und ökonomische Denkweise unabdingbar. Es stehen klare Strukturen, ein ausgefeilter Plan und Ordnung im Vordergrund, während Emotionen und interpersonelle Beziehungen eher nebensächlich sind.
Im Austausch gegen ihre Bemühungen und Leistungen erhalten die Teammitglieder Unterstützung und Ressourcen, was einem ergebnisorientierten Entlohnungssystem gleicht. Die Motivation der Mitarbeitenden basiert somit primär auf extrinsischen Faktoren.
Der transformative Führungsstil: Begeisterung als Führungsinstrument
Im Gegensatz zu einem aufgabenorientierten Ansatz legt der transformative Führungsstil den Fokus auf die Mitarbeitenden als Menschen. Als eine solche Führungskraft kommunizierst Du nicht nur in Bezug auf die Arbeit, sondern auch, um Deine Mitarbeitenden individuell zu beeinflussen und in Richtung der Unternehmensziele zu lenken. Vier Aspekte zeichnen diesen Führungsstil aus:
- Individuelle Berücksichtigung
- Intellektuelle Stimulation
- Inspirierende Wirkung
- Idealisierender Einfluss
Durch die individuelle Berücksichtigung wird jeder Deiner Mitarbeitenden als Person wahrgenommen. Du förderst Stärken und persönliche Ziele, die Du mit den Team- und Unternehmenszielen abstimmst. Dadurch entsteht Wertschätzung und intrinsische Motivation.
Intellektuelle Stimulation fordert Deine Mitarbeitende dazu auf, Routinen zu hinterfragen, anders zu denken und innovativ zu sein. So kannst Du frischen Wind ins Team bekommen und Prozesse bleiben im sich ständig ändernden Umfeld nicht auf der Strecke.
Wenn Du als Führungskraft, authentisch für bestimmte Werte stehst und diese auch vertrittst, kann das unheimlich inspirierend wirken und eine starke Vision für Dein Team oder Dein Unternehmen entwickeln.
Durch die Verkörperung einer inspirierenden Vision werden Deine Mitarbeitenden mit Begeisterung erfüllt und der daraus resultierende Enthusiasmus stärkt Dein Team. Deine Fähigkeit als Führungskraft, ethische und moralische Überzeugungen zu vertreten, ist von entscheidender Bedeutung für die Schaffung einer idealen Arbeitsumgebung. Wenn Du altruistische Motive in den Vordergrund stellst, können Deinen Mitarbeitenden noch stärker an das Unternehmen gebunden werden, was zu einer höheren Motivation und Produktivität führt.
Der deutsche Bekleidungshersteller Trigema steht eigentlich für einen patriarchalischen Führungsstil. Die wichtigsten Entscheidungen, wie in Deutschland zu produzieren oder im Corona-Jahr 2020 die Produktion kurzfristig auf Gesichtsmasken umzustellen, werden vom Unternehmer und Gründer Wolfgang Grupp getroffen.
Und trotzdem setzt er auf die Zusammenarbeit:
„Meine Mitarbeiter erwarten, dass gravierende Entscheidungen von mir getroffen werden. Alle Entscheidungen sind aber von meinen Mitarbeitern mitentschieden und vor allem werden sie auch mitgetragen. Wenn der Mitarbeiter hinter der Entscheidung steht, wird er auch alles tun, damit die Entscheidung nicht zum Negativen wird”, beschreibt Grupp seinen Ansatz gegenüber dem Business-Insider.
Die Führungsstile in der Praxis
In der Praxis nutzen Führungskräfte oft beide Stile und passen ihre Methoden an ihre Teams oder Unternehmen an. Genauso, kannst auch Du das handhaben, wenn es für Dich und Dein Team Sinn macht.
Die Übergänge zwischen den Stilen sind fließend und das optimale Führungsverhalten ist stark abhängig von Branche, Projekt oder Unternehmensziel. Daher ist Führung im Arbeitsalltag nicht einfach zu kategorisieren. Trotzdem kann es in vielen Fällen sinnvoll sein, dass Du bewusst einen der beiden Ansätze wählst, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Welcher Ansatz der richtige für Dich ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Projektsteuerung: Vorteile der transaktionalen Führung
Die Projekterfolgsaussichten sind in Gefahr?
Dann ist es für Dich als Führungskraft ratsam, aktiv einzugreifen und aufgabenorientiert vorzugehen, um das Projekt zu retten. Eine solche Situation kann auftreten, wenn sich der Projektplan während der Durchführung als unzureichend erweist. Wenn Dein Team beispielsweise unter starkem Zeitdruck steht oder eine Budgetüberschreitung droht, sollte Du bzw. der Projektleiter eine transaktionale Führung anwenden. Der Fokus liegt dabei auf einer strukturierten und durchdachten Erledigung der Aufgaben, um ein Scheitern des Projekts zu verhindern. In diesem Kontext sind die Vorteile einer transformativen Führung, wie das Erzeugen einer intrinsischen Motivation, eher nebensächlich.
Auch in der gegenteiligen Situation kann ein transaktionales Vorgehen für Dich sinnvoll sein. Wenn alle teambezogenen, projektrelevanten und umweltbezogenen Faktoren das Projekt begünstigen, solltest Du ebenfalls eine aufgabenorientierte Führung anwenden. Da die optimalen Rahmenbedingungen bereits gegeben sind, solltest Du den Fokus nun auf eine effiziente und effektive Abarbeitung der Aufgaben legen. So kannst Du in kürzester Zeit ein optimales Projektergebnis erzielen.
Vorteile der Transformativen Führung: Motivation und Innovation
Im Rahmen eines Projekts ist es von Vorteil, eine transformative Führung zu implementieren, wenn Du Deine Mitarbeiter motivieren und die Bindung zum Unternehmen stärken willst. Wenn das Projekt in der Planung ist und keine strikte Aufgabenorientierung benötigt wird, kann sich die Projektleitung auf die Optimierung konzentrieren. Die individuellen Stärken Deiner Mitarbeitenden können im Projektkontext gefördert werden, was sowohl den Mitarbeitenden als auch Deinem Unternehmen zugutekommt.
Besonders sinnvoll ist die transformative Führung, wenn der Fokus auf Innovation und Kreativität liegen soll. Durch den transformativen Stil wird eine emotionale Verbindung zum Projektziel hergestellt und Deine Mitarbeitende werden dazu ermutigt, den Status Quo kontinuierlich in Frage zu stellen. Dadurch können neue Wege gefunden werden um Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zu entwickeln und zu verbessern. Den Freiraum, den Du durch den transformativen Führungsstil gibst, kann jeden Mitarbeitenden beflügeln und alte Denkmuster aufbrechen lassen.
Ein analytischer Blick und eine zielorientierte Aufgabenstrukturierung sind von großer Bedeutung, wenn das Projektziel eine Optimierung interner Produktionsprozesse ist. Die hohe Komplexität erfordert eine klare Strukturierung und ein tiefgehendes Verständnis, um erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen.
Der zeitliche Horizont des Projekts spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Wahl des Führungsstils. Für langfristig ausgelegte Teams empfiehlt sich ein transformativer Führungsstil, der auf Zusammenhalt und zwischenmenschlichen Beziehungen basiert. Bei einmaligen Projektteams ist ein transaktionaler Stil in der Regel effektiver.
Es ist jedoch entscheidend, dass Du nicht blind einem bestimmten Führungsstil folgst, sondern stattdessen die Führungssituation analysierst und den angemessenen Führungsstil wählst. Mit dieser Art von situativer Führung erzielst Du stets die besten Ergebnisse und wirst zur erfolgreichen Projektleitung.
Die Authentizität zählt
Wie Du siehst, haben der transformative Führungsstil und der transaktionale Führungsstil unterschiedliche Schwerpunkte. Beide sind auf ihre Art effektiv. Jeder muss für sich selbst herausfinden, welcher Stil am besten zu einem und der Arbeitsumgebung passt. Ein authentischer Ansatz ist hierbei entscheidend, da jede Führungskraft eine einzigartige Persönlichkeit besitzt, die sich durch ihren Führungsstil widerspiegeln sollte. In manchen Fällen kann es sogar möglich sein, die besten Elemente aus beiden Stilen zu kombinieren, damit Du eine effektivere und reibungslosere Interaktion mit Deinen Mitarbeitenden erreichst. Wichtig sind dabei vor allem Deine Authentizität und das Verfolgen einer klaren Vision. Eine Kombination aus transformativem und transaktionalem Stil kann also die besten Elemente beider Welten vereinen.
Wenn Du Dich für das Thema Führung interessierst, solltest du unbedingt weitere meiner Beiträge lesen. Also los, stürze Dich in die Welt der Führung und lass Dich inspirieren!
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