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Psychologische Sicherheit erleben. Wie ein Team an der Kletterwand lernte, sich wirklich zuzuhören
Ein Erfahrungsbericht über Teamdynamik, Embodiment und echte Verbindung
Was tun, wenn in einem Team Spannungen wachsen, Konflikte schwelen und Gespräche nicht mehr weiterführen? Wenn Kommunikation zwar stattfindet, aber nichts bewegt? Viele Teamformate setzen auf kognitive Ansätze: Gespräche, Regeln, Moderation. Doch manchmal braucht es etwas anderes. Ein Medium, das sichtbar macht, was zwischen Menschen geschieht und spürbar, was sonst verborgen bleibt.
Ein Führungsteam wagte genau diesen Perspektivwechsel und tauschte für einen Tag den Konferenztisch gegen die Kletterwand. Genauer gesagt, gegen die Boulderwand.
Teamtraining mit Körperbezug: Die Wirkung von Embodiment
In einer Übung waren zwei Teammitglieder mit einem elastischen Band verbunden. Jede Bewegung, jedes Zögern, jede Richtungsänderung wurde für beide unmittelbar spürbar. Die Aufgabe war nicht sportliche Leistung, sondern feine Abstimmung. Wer führt? Wer folgt? Wer achtet auf Signale, die nicht ausgesprochen werden?
Die Wand wurde zur Projektionsfläche für das, was auch im Arbeitsalltag wirkt, nämlich Beziehung, Verantwortung und Rücksicht. Die Teilnehmer:innen erlebten Kommunikation neu, nicht als Gespräch, sondern als Körperwahrnehmung. Das ist Embodiment, wenn wir über den Körper und nicht nur mit dem Kopf lernen.
Studien zeigen: Psychologische Sicherheit ist Schlüssel für Teamleistung
Laut dem „Project Aristotle“ von Google erklärt psychologische Sicherheit rund 35 % der Teamleistung. Gleichzeitig zeigen aktuelle Zahlen des Gallup Engagement Index, dass nur 23 % der Mitarbeitenden engagiert arbeiten und zwar dort, wo Vertrauen im Team spürbar ist.
Psychologische Sicherheit entsteht immer dann, wenn Menschen sich zeigen dürfen. Wenn Fehler nicht sanktioniert, sondern reflektiert werden. Wenn Kommunikation nicht nur über Worte, sondern über Resonanz funktioniert.
Was der Körper erinnert, verändert Zusammenarbeit.
In einer weiteren Übung sollte das Team eine Boulderroute gemeinsam gestalten und bewältigen. Unterschiedliche Voraussetzungen wie Kraft, Beweglichkeit oder Körpergröße mussten aktiv einbezogen werden. Es ging um Verantwortung, Rücksicht und echtes Miteinander.
Wo sonst analysiert wird, wurde hier erlebt. Daraus resultierte mehr Vertrauen, Klarheit, Flexibilität in der Zusammenarbeit und ein neuer Blick aufeinander.
Fazit: Nachhaltige Teamprozesse brauchen Erleben, nicht nur Gespräche
Veränderung entsteht nicht durch Analyse allein, sondern durch Erfahrung. Embodiment verbindet Körper, Emotion und kognitive Reflexion und macht Teamprozesse nachhaltiger.
Wer psychologische Sicherheit fördern will, braucht mehr als Flipcharts. Sondern Erfahrungsräume, in denen echtes Lernen stattfindet.
Mehr dazu? Als Coach für Führungskräfte und Teams unterstütze ich genau an diesen Schnittstellen: Kommunikation, Beziehung und Verkörperung. Wenn Du für dein Team einen neuen Lernraum schaffen willst, melde Dich gern.