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Als Führungskraft haben wir die Verantwortung, unsere Mitarbeiter zu leiten und zu beeinflussen, um die Ziele des Unternehmens zu erreichen. In der heutigen Zeit, in der die Technologie es uns ermöglicht, von überall aus zu arbeiten, ist es wichtiger denn je, flexibel zu sein und sich den Veränderungen anzupassen.
Führung 4.0 bedeutet, dass wir als Führungskraft verschiedene Rollen einnehmen, wie die des Mentors und Coaches, um unseren Mitarbeitenden ein selbstbestimmtes Arbeiten zu ermöglichen. Es geht nicht mehr nur um traditionelle Führungsmethoden, sondern darum, dass wir Sorge dafür tragen, Freiräume zu schaffen und Verantwortung an das Team zu delegieren. Dies fördert die Leistungsbereitschaft, Innovationskraft und Zufriedenheit und das nicht nur bei unseren Mitarbeitenden.
Arbeiten 4.0 Was hat sich verändert
Bestimmt bist Du schon über das ein oder andere Schlagwort, wie „Digitale Transformation“, „Industrie 4.0“ und „disruptiver Wandel“ gestolpert. Dabei sind dies mehr als nur modische Phrasen. Tatsache ist: Die Digitalisierung hat die Anforderungen an Führung grundlegend verändert. Autoritäre Chefs, hierarchisches Denken und Kontrollwahn gehören nicht mehr in die Führungsetagen von morgen.
Wie wir wissen, ist eine traditionelle Führungskultur, die auf starren Hierarchien beruht, nicht mehr dazu in der Lage, auf die sich schnell ändernden Markt- und Kundenbedürfnisse zeitnah zu reagieren. Neue Geschäftsmodelle sind gefragt, um sich an die permanente Veränderung anzupassen. Langwierige Entscheidungsprozesse von hierarchisch geprägten Organisationen können den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden.
Daher gilt es auch, Deine eigene Art und Weise des Arbeitens und Führens regelmäßig zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen.
Denn moderne Unternehmen setzen zunehmend auf projektbasiertes Arbeiten, bei dem Vorgaben und Kontrollen eine untergeordnete Rolle spielen. Neue Technologien ermöglichen es Dir und Deinen Mitarbeitenden orts- und zeitunabhängig zu arbeiten. Auch die Verteilung von Rollen und Aufgaben, sowie das Mitarbeiter-Mindset haben sich verändert. Mitarbeitende fordern mehr Autonomie und Flexibilität am Arbeitsplatz und wollen sich zunehmend selbst organisieren.
Führungskräfte der Zukunft müssen sich dieser Entwicklung stellen. Und was bedeutet das für Dich?
Damit Du weiterhin erfolgreich bist, macht es Sinn Dein Führungshandeln zu überprüfen und an die neuen Anforderungen anpassen. Neue Erfolgsfaktoren im Sinne der Führung 4.0 und Kernkompetenzen sind heute entscheidend für Dein erfolgreiches Führen von Morgen!
7 Top Skills in der Führung 4.0
Die folgenden 7 Kompetenzen sind für Dich als Führungskraft unerlässlich, um mit der Führung 4.0 gemeinsam mit Deinen Mitarbeitenden durchzustarten.
1. Medienkompetenz
Eine erfolgreiche Führungskraft im digitalen Wandel zeichnet sich nicht primär durch IT- und Technikkompetenz aus. Es ist jedoch von großer Bedeutung, dass Du neuen Technologien, Social Media und modernen Geschäftsmodellen aufgeschlossen gegenübersteht.
Über eine gewisse Medienkompetenz solltest Du ebenfalls verfügen, da viele Mitarbeitende heutzutage als sogenannte Digital Natives geboren wurden und somit mit Computer und Internet groß geworden sind.
Für die Generationen Y und Z ist es selbstverständlich, digitale Tools für die Arbeit zu nutzen und über soziale Netzwerke wie Xing, LinkedIn, Facebook und Instagram zu kommunizieren. Eine Führungskraft, die dies nicht unterstützt und sich der Nutzung neuer Technologien verweigert, wird von ihnen nicht akzeptiert.
2. Auf Augenhöhe führen
Digital Natives haben einen anderen Zugang zum Wissen. Sie nutzen ihre unternehmensübergreifenden Netzwerke, um kollektives Wissen zu sammeln, das für sie mehr Wert hat als Herrschaftswissen. Für sie ist es ganz normal, ihr Wissen zu teilen und dies zu dezentralisieren oder in sozialen Netzwerken virtuell zu verbreiten.
Diese Veränderung hat auch Auswirkungen auf Deine Rolle der Führungskraft, insbesondere im Umgang mit dem Wissen. Früher bestimmte eine Führungskraft das Richtig und Falsch. Heute musst Du akzeptieren, dass Deine Mitarbeitenden oft noch mehr Wissen haben als Du selbst.
Bei der Führung 4.0 solltest Du daher nicht auf deinem eigenen Wissen beharren. Stattdessen sind folgende Eigenschaften entscheidend:
- Du agierst auf Augenhöhe mit Deinen Mitarbeitenden.
- Du lässt Dich gerne von anderen belehren, inspirieren und bist bereit, ständig dazuzulernen.
- Du hinterfragst Deine eigenen Anschauungen kritisch.
- Du bist offen für Feedback und bittest aktiv um Gegenmeinungen.
3. Agil bleiben
Als Führungskraft der modernen Zeit bist Du agil und verkörperst die Prinzipien des agilen Arbeitens auch selbst. Denn im Zeitalter von New Work und rasantem Wandel ist Agilität der Schlüssel zum Erfolg. Doch was bedeutet das genau? Ganz einfach: Um in einem sich stetig verändernden Umfeld bestehen zu können, benötigen Unternehmen Manager, die flexibel handeln, bereit sind umzudenken und immer wieder neu auszurichten.
Als agile Führungskraft reagierst Du schnell auf Veränderungen in deiner Umgebung und lässt Dich nicht von suboptimalen Ideen im Arbeitsprozess aufhalten. Trotzdem verlierst Du dabei niemals das große Ganze aus den Augen. Dein Antrieb ist eine Vision und nicht ein starrer Plan, der unbedingt eingehalten werden muss.
4. Du förderst Teamwork
Mit der Führung 4.0 auf dem Weg zu agilen und flexiblen Arbeitsweisen im Unternehmen, liegt Deine Hauptaufgabe darin, Dein Team mit auf die Reise zu nehmen, damit auch Deine Mitarbeitenden agil arbeiten können. Um dieses Ziel zu erreichen, solltest Du Deine Mitarbeitenden empowern, indem Du die Selbstverantwortung Deiner Teammitglieder stärkst. Dabei setzt Du auf Inspiration, Ermutigung und Befähigung – frei von Druck.
Als Coach Deiner Mitarbeitenden verstehst Du dich nicht als Anweiser oder Kontrolleur, sondern gibst Mitarbeitern die Möglichkeit, eigenständig Lösungen zu entwickeln und selbst nachzudenken. Statt Ratschläge zu geben, motivierst und ermutigst Du Deine Mitarbeitenden, eigene Ideen zu finden. Wenn ein Mitarbeiter mit einem Problem zu Dir kommt, stellst Du ihm eine sinnvolle Frage, um seine Kreativität und Eigenständigkeit zu fördern: „Was schlägst Du vor?“
Erfolgreiche Führungskräfte geben heute die Rahmenbedingungen vor, innerhalb derer Mitarbeitende eigenverantwortlich arbeiten können und ausreichend Entscheidungsfreiheit haben. Indem Du Deine Mitarbeitenden empowerst, sorgst Du dafür, dass sie ihre Arbeit agil und flexibel gestalten können.
5. Wertschätzung ist die Basis
Was wir zudem beobachten können, ist, dass im Zuge der digitalen Transformation unser Arbeitsumfeld zunehmend instabiler wird. In solch unsicheren Zeiten sehnen sich Mitarbeitende nach Orientierung und Sicherheit. Als Führungskraft hast Du die Möglichkeit, Deinen Teammitgliedern Halt zu bieten. Doch dazu ist ein Vertrauensverhältnis unabdingbar.
Insbesondere im disruptiven Wandel wird die Fähigkeit, Vertrauen zu erwecken und einen vertrauensvollen Umgang zu pflegen, zu einem essentiellen Erfolgsfaktor. Es geht darum, eine offene und direkte Kommunikation mit Deinen Mitarbeitenden zu führen und ihnen zuzutrauen, selbstverantwortlich zu arbeiten.
Vertrauen und Wertschätzung sind jedoch keine Fähigkeiten, die man einfach so erlernen kann. Vielmehr kommt es auf die richtige Haltung an. Als Führungskraft ist es Deine Aufgabe, sich regelmäßig bewusst zu machen, wie wichtig ein mitarbeiterorientierter Führungsstil ist, der von Fürsorge und Wertschätzung geprägt ist.
6. Selbstmarketing als Basis
Als Führungskraft oder zukünftige Führungskraft ist es von zunehmender Bedeutung, sich professionell zu vermarkten und eine eigene Marke aufzubauen. Durch ein solches Branding kann man das Vertrauen der Zielgruppe gewinnen. Doch um eine unverwechselbare Marke zu werden, musst Du aktiv Position beziehen und Dir Deiner Werte, Überzeugungen und Stärken bewusst sein. Nur so kannst Du diese auch proaktiv kommunizieren und authentisch bleiben. Denn nur Führungskräfte, die zu ihren Werten stehen, gewinnen das Vertrauen ihrer Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden.
Neben einem professionellen Selbstmarketing ist auch ein gutes Zeit- und Selbstmanagement entscheidend für den Erfolg als Führungskraft. Denn wer sich selbst gut führen kann und achtsam mit sich umgeht, wird auch in der Lage sein, andere erfolgreich zu führen.
An diesem Punkt kann es hilfreich sein, Dir Unterstützung zu holen. Wenn Du wissen willst, was Dich im Inneren ausmacht und antreibt – und wie Du dieses Wissen gezielte in Deinem Führungsverhalten einsetzt, dann melde Dich jetzt für ein kostenfreies Strategiegespräch. Lass uns gemeinsam Deinen Kern bestimmen und weiter auf Deinem Erfolgskurs wirksam navigieren.
7. Man lernt nie aus
Eine immer größer werdende Bedeutung kommt dem Netzwerken zu. Dabei geht es nicht nur darum, über soziale Netzwerke wie Facebook, LinkedIn oder Xing mit vielen Menschen in Kontakt zu treten. Vielmehr sind die Kontakte, die Führungskräfte offline pflegen, entscheidend für den Erfolg. Zwar können Beziehungen zunächst online geknüpft werden, doch echtes Vertrauen setzt persönliche Begegnungen voraus.
Professionelles Netzwerken erfordert daher das Beste aus beiden Welten. Um Kontakte anzubahnen und nachhaltig zu pflegen, müssen ungeschriebene Regeln beachtet werden. Diese lassen sich erlernen, wie auch viele andere Aspekte im Zusammenhang mit agiler Führung.
Führungsansätze im digitalen Wandel
Die moderne Gesellschaft erlebt eine digitale Transformation und einen tiefgreifenden Wertewandel, die die Arbeitswelt revolutionieren. Diese Veränderungen bringen neue Bedingungen, Anforderungen und Ansprüche an Arbeitnehmer mit sich.
Um in der Arbeitswelt 4.0 erfolgreich zu sein, bedarf es einer Mitarbeiter-Führung 4.0, die auf die Herausforderungen reagieren kann. Nur so können Unternehmen von den Chancen des Wandels profitieren, Innovationen vorangetrieben, Mitarbeiterressourcen erkannt und gefördert werden. Die Führung 4.0 spielt auch eine entscheidende Rolle beim Recruitment und der Potenzialnutzung begehrter Arbeitnehmer, wie beispielsweise Digital Natives.
Welche Veränderungen ergeben sich in den klassischen Führungsansätzen?
Der Eigenschaftsansatz Diese Art der Führungstheorie beruht auf der Annahme, dass der Erfolg einer Führungsperson auf den stabilen Persönlichkeitsmerkmalen beruht. Einige Individuen sind aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur eher für Führungspositionen geeignet. Allerdings hat die Wissenschaft herausgefunden, dass Persönlichkeitsmerkmale nur eine geringe Rolle im Hinblick auf den Führungserfolg spielen. Andere Faktoren müssen also ebenfalls eine Rolle spielen.
Der Verhaltensansatz Im Gegensatz zum Ansatz der Persönlichkeitseigenschaften geht der Verhaltensansatz davon aus, dass der Erfolg einer Führungsperson von der Variation der Verhaltensstile abhängt. Das Zwei-Faktoren-Modell nimmt an, dass Führungspersonen auf den Dimensionen der Mitarbeiterorientierung und Beziehungsorientierung variieren können. Wissenschaftliche Studien, wie die von Timothy A. Judge, Ronald F. Piccolo und Remus Ilies (2004, University of Florida), haben gezeigt, dass mitarbeiterorientierte Führung einen hohen Zusammenhang mit der Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der Führungskraft aufweist. Auch die Arbeitszufriedenheit und -motivation der Mitarbeitenden steigt durch diese Art von Führung.
Der Situationsansatz stellt eine Erweiterung des Verhaltensansatzes dar, indem er einen passenden Verhaltensstil für eine bestimmte Führungssituation als Erfolgsfaktor herausstellt. Hierbei werden auch die Rahmenbedingungen, wie die Eigenschaften der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, berücksichtigt. Durch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen, wie Training oder Coaching kann das Verhaltensrepertoire von Führungskräften erweitert werden, um sie auf neue oder veränderte Anforderungen im Führungsalltag vorzubereiten. Das Grundmodell der situativen Führung von Hersey und Blanchard unterscheidet zwischen einem aufgaben- und personenbezogenen Führungsstil, wobei der erfolgreiche Führungsstil vom „Reifegrad“ der Geführten abhängig ist.
Der Situationsansatz ist von Natur aus flexibel und passt sich den Veränderungen in der Arbeitswelt an, die beispielsweise durch Wertewandel oder fortschreitende Digitalisierung hervorgerufen werden. Dies führt zu neuen Führungssituationen, die durch verschiedene Führungsverhaltensweisen gemeistert werden können. Derzeitige Ansätze betonen, dass das Führungsgeschehen als Interaktionsprozess verstanden werden sollte, bei dem Führende und Geführte sich gegenseitig beeinflussen. Wie bereits erwähnt, führt der Wandel in der Arbeitswelt zu einem veränderten Verständnis von Führung, bei dem Rollen nicht mehr unbedingt einer strengen Hierarchie zugeordnet sind. Es ist durchaus denkbar, dass Mitarbeiter in einem bestimmten Projekt oder Bereich von einer Person geführt werden, die ihnen in einem anderen Kontext fachlich untergeordnet ist.
Fazit: Lernbereit bleiben im Wandel
Die Führung 4.0 ist ein Wandel, der sowohl Dich als Führungskraft, als auch Deine Mitarbeitenden betrifft. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass es ein Umdenken erfordert und veraltete Muster durch neue ersetzt werden sollten. Als Führungskraft bedeutet es für Dich, loszulassen, während Deine Mitarbeitenden eigenständig handeln. Doch das ist erst der Beginn, um zu verstehen, wie die Führung 4.0 aussehen kann. Die Digitalisierung ist der Auftakt zu einem umfangreichen Veränderungsprozess, nicht das Ende. Es wird aufregend sein, zu sehen, wie Du als Führungskraft die digitale Transformation nicht nur begleiten und gestalten, sondern auch flexibel und lernbereit bleiben wirst, um zukünftigen Entwicklungen zu begegnen.