Mehr Kontrolle und Präsenz? Warum dieser Rückschritt Deinem Team schadet und was Du stattdessen tun solltest.

Kontrolle Führung

Inhaltsverzeichnis

In den letzten Monaten zeichnet sich in vielen Unternehmen ein deutlicher Trend ab: Zurück zur Kontrolle, zurück zur Präsenzkultur. Vielleicht kennst Du das auch. Plötzlich wird wieder stärker darauf geachtet, wer wann im Büro ist, wer wie lange arbeitet und wer sich wie verhält. 

Doch was steckt wirklich dahinter? Und was macht das mit der Unternehmenskultur, der Arbeitsatmosphäre und vor allem mit Deinem Team?

Warum Kontrolle eine Illusion ist

Kontrolle vermittelt ein Gefühl von Sicherheit. Du siehst, was Deine Mitarbeitenden tun und glaubst, so den Überblick zu behalten. Doch die Wahrheit ist, Kontrolle ist oft eine Illusion. Studien zeigen, dass ein Übermaß an Kontrolle zu Misstrauen, geringerer Eigenverantwortung und weniger Kreativität führt. Wenn Dein Team permanent das Gefühl hat, beobachtet zu werden, entsteht ein Klima des Misstrauens. Mitarbeitende halten sich zurück, übernehmen weniger Verantwortung und sind oft weniger motiviert.

Psychologische Studien belegen: Mitarbeitende, die sich kontrolliert fühlen, entwickeln weniger Eigeninitiative und fühlen sich weniger wertgeschätzt. Statt Kreativität und Innovationsgeist zu fördern, führt übermäßige Kontrolle häufig zu einem Rückzug ins Minimum, dem sogenannten „Dienst nach Vorschrift“. Ist das wirklich das, was Du Dir als Führungskraft wünschst?

Was dieser Rückschritt wirklich bedeutet

Mehr Kontrolle bedeutet auch, weniger Flexibilität. Wenn Du darauf bestehst, dass alle Mitarbeitenden wieder vor Ort sind, schickst Du eine klare Botschaft: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. 

Doch gerade in Zeiten, in denen die Arbeitswelt zunehmend hybrid und digital funktioniert, kann dieser Ansatz schnell nach hinten losgehen. Menschen, die sich kontrolliert fühlen, erleben mehr Stress, sind schneller erschöpft und weniger innovativ.

Die Rückkehr zur Präsenzpflicht bedeutet für viele Mitarbeitende auch einen Verlust an Autonomie. Die neu gewonnene Flexibilität, die sie im Homeoffice erlebt haben, wird ihnen genommen. Das Resultat? Frustration, Demotivation und ein erhöhtes Risiko für Burnout. Führungskräfte sollten sich fragen: Was ist wirklich wichtiger – Anwesenheit oder Ergebnisse?

Die versteckten Kosten von Kontrolle und Präsenzzwang

Die Implementierung strikter Kontrollmechanismen und die Rückkehr zur Präsenzpflicht mögen kurzfristig wie ein Gewinn an Übersichtlichkeit wirken. Doch langfristig erzeugt diese Strategie erhebliche Kosten und das nicht nur finanzieller Art, sondern vor allem in Bezug auf die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden.

  1. Erhöhte Fluktuation: Mitarbeitende, die sich überwacht und nicht wertgeschätzt fühlen, sind eher bereit, das Unternehmen zu verlassen. Die Kosten für Neueinstellungen und Schulungen steigen.

  2. Sinkende Produktivität: Kreativität und Eigeninitiative leiden unter ständiger Kontrolle. Anstatt proaktiv nach Lösungen zu suchen, verharren viele im passiven Modus.

  3. Psychische Belastungen: Der Druck, ständig beobachtet zu werden, kann zu Stress und sogar zu Angstzuständen führen. Das wirkt sich negativ auf die Arbeitsqualität aus und erhöht die Krankenstandsquote.

Was du stattdessen tun solltest

  1. Vertrauen statt Kontrolle: Setze klare Ziele und ermutige Deine Mitarbeitenden, selbst Lösungen zu finden. Lass los  und Du wirst sehen, wie viel Potenzial plötzlich freigesetzt wird.

  2. Flexibilität fördern: Ermögliche hybride Arbeitsmodelle, die sich an den individuellen Bedürfnissen Deines Teams orientieren. Das signalisiert Vertrauen und stärkt die Bindung.

  3. Offene Kommunikation: Frage aktiv nach Feedback. Was braucht Dein Team, um produktiv zu sein? Was hindert sie? Und wie kannst Du als Führungskraft unterstützen, ohne ständig über die Schulter zu schauen?

  4. Ergebnisse zählen, nicht Anwesenheit: Fokussiere Dich auf Ergebnisse, nicht auf Arbeitszeiten. Wer sich auf messbare Ziele konzentriert, schafft mehr Freiräume für Kreativität und Innovation.

  5. Psychologische Sicherheit schaffen: Sorge dafür, dass sich Deine Mitarbeitenden sicher fühlen, auch Fehler machen zu dürfen. Innovation entsteht nur in einem Umfeld, in dem man sich traut, Neues auszuprobieren.

Fazit: Der Schlüssel liegt im Vertrauen

Führung bedeutet, zu vertrauen. Nicht zu kontrollieren. Eine Rückkehr zur Kontrolle und Präsenzkultur mag kurzfristig Sicherheit vermitteln, langfristig jedoch schadet sie der Unternehmenskultur und dem Wohlbefinden Deines Teams. Die Zukunft der Arbeit liegt nicht in der Überwachung, sondern im Vertrauen und in der Fähigkeit, als Führungskraft einen Raum zu schaffen, in dem sich Mitarbeitende entfalten können.

Welche Kultur möchtest Du in deinem Team etablieren? Die Antwort darauf könnte entscheidend sein für Deinen langfristigen Führungserfolg.

 

Über Vivien Soppa

Als Business Coach, Psychotherapeutin und begeisterte Outdoorsportlerin, findest Du in mir eine vielseitige, kraftvolle und zielgerichtete Begleiterin.

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